Leseprobe – und meine Gedanken zum Freitag

Was tut sich bei euch? Ich hatte eine relativ stressige Woche, kam aber trotzdem viel zum Schreiben. Vermutlich waren die letzten Tage gerade deswegen so stressig, weil ich voll im Schreibmodus war. Die Muse hat mir einen fetten Schmatzer aufgedrückt und wenn ich mich vom Computer wegbewegen musste, hat das echt genervt. Also habe ich kurzerhand die Zeit für den Brotjob auf ein Minimum reduziert, nur das Notwendigste erledigt und ansonsten in die Tasten gehauen.

 

„Control“, so wird mein neues Buch heißen, ist jedenfalls um ein ordentliches Stück gewachsen. Es geht voran in großen Schritten. 

Meine Protas lassen es krachen, in jeder erdenklichen Weise und ich mag die beiden unheimlich gern, weil jeder von ihnen das Herz am rechten Fleck hat. Natürlich gibt es auch einen Bösewicht, aber allzu viel will ich euch jetzt noch nicht verraten. 

 

Ich hänge euch hier noch ein paar Zeilen aus dem neuen Skript als Leseprobe an, hoffe sie gefallen euch und ihr genießt es, sie zu lesen.

 

Bis bald, 

Marcel 

 

Leseprobe (unkorrigiert): 

 

„Na, auch wegen der Show hier?“

 

Erst jetzt bemerkte ich den blonden Typen neben mir, der mich so direkt ansprach und damit meine Überlegungen beendete.

 

„Ja, letztes Jahr war es echt sehenswert.“ Meine Antwort fiel kurz und knackig aus, und ich gab mir größte Mühe selbstsicher zu wirken, während ich meinen Gesprächspartner näher betrachtete. 

 

Er musste um die dreißig sein. Seine muskulösen Oberarme und die Wölbungen, die seine Brustmuskeln unter dem Stoff des dunklen Poloshirts verursachten, entgingen mir nicht. Er war groß, wie bereits erwähnt blond und sein Haar etwas länger. Blaue Augen, kräftige Lippen. Ein echter Hingucker, der bestimmt keine Probleme hatte, hier jemanden abzuschleppen. Was ich aber am interessantesten fand, war seine tiefe Stimme, in der eine unheimliche Erotik schwang.

 

„Ich heiße Rick. Ich fliege jedes Jahr von den Bahamas ein, nur um mir das Spektakel anzusehen“, erklärte er und prostete mir zu.

 

„Hi, ich heiße Brad“, erwiderte ich, hob ebenfalls mein Glas, prostete zurück und grübelte. Es bedurfte vermutlich mehr als Neugier, wenn man sich in ein Flugzeug setzte, nur um diesem Event beizuwohnen. Das hübsche Kerlchen hatte mein Interesse geweckt. „Und? Welche Rolle übernimmst du gerne?“ Ich verlor keine Zeit und preschte mit meiner Frage nach vorne. Die Antwort war allerdings nicht die, die ich mir erhofft hatte. 

 

„Wieso setzten wir uns nicht an einen der Tische? Von dort aus hat man nachher einen guten Blick auf das Geschehen und es redet sich ungestörter.“ Ich nickte ihm zu und marschierte los. Kaum hatte ich Platz genommen, bedachte er mich auch schon mit einem zufriedenen Grinsen. „Das mit den Rollen ist immer so eine Sache und hängt von meinem Gegenüber ab. Ich würde sagen, ich bin da sehr flexibel“, ließ er ganz locker vom Stapel, nachdem er sich neben mir niedergelassen hatte. „Und du?“

 

„Schwer zu sagen, ich bin mir da nicht so sicher.“

 

Er musterte mich neugierig und legte eine Pause ein. „Du hast noch keine Erfahrung auf dem Gebiet?“

 

Ich überlegte einen Moment, war mir nicht sicher, was ich sagen sollte. Rick war der Typ Mann, den ich interessant fand und mit dem ich mich auf normalen Sex sofort eingelassen hätte. So wie es aussah, teilten wir die Vorliebe für diese doch nicht ganz so alltägliche Spielart. 

Meine Antwort musste wohlüberlegt sein, schließlich wollte ich ihn keinesfalls verschrecken. Rick wäre genau der Richtige, um erste Schritte auf dem Gebiet zu sammeln. Die Frage war, würde ihn ein Novize wie ich reizen oder eher abtörnen. Nach all den Pornos, die ich zu dem Thema gesehen hatte, wusste ich sehr exakt, worum es bei dem Spiel ging. Er sah mich abwartend an. Ich musste eine Entscheidung treffen.

 

„Nein, ich selbst habe es noch nie ausprobiert.“